Angefangen hatte alles mit einem Gussteilesatz den ich von Ludger bekommen habe.  Jetzt war die Frage: Was mache ich damit nun???
Nach langer Überlegung habe ich mich dazu aufgerafft endlich einmal ein Boot mit einer Dampfmaschine zu bauen. (im Hinterkopf geisterte der Gedanke schon länger, nur es wollte wohl nicht so richtig und es waren ja noch andere Projekte in Arbeit)

 

Durch Zufall habe ich auch einen Tipp bekommen wo ich einen günstigen Epoxid Rumpf erwerben konnte. (ähnelt stark dem Borkumrumpf)  Länge ca. 920mm Breite 330mm. Der Kessel hat einen Ø von 108 mm und eine Länge von 190mm. Flammrohr Ø 54x2 mm mit 16 Quersiederohren. Ø12x1  (Das sollte reichen.)

Dann kam der PC zum Einsatz, es wurden zig Zeichnungen erstellt und auch teilweise wieder verworfen oder geändert. Und bei der Fertigung zeigten sich doch wieder Fehler und somit durfte ich wieder neu Zeichen,

Die Kurbelwelle 6 Fach Kugel gelagert.

Damit hinterher auch meine Maschine schön leichtgängig laufen lasse ich sie auf einem Prüfstand einlaufen. Diesmal habe ich kurzerhand meine Drehe als Prüfstand missbraucht. So konnte ich in die Zylinderbohrung so alle 30-40 Min. etwas Öl einfüllen.
Als Kupplung habe ich "vorsichtshalber" einen Ø 8 mm PVC Schlauch genommen und sie dann mit ca. 900-1000 U/min  so 40-50 Stunden schön einlaufen lassen.

Um nicht all zuviel  Schrott bei den Kupferleitungen zu produzieren hier mal ein Tipp. Zuerst stabilen Kupferdraht nehmen und die Winkel und Radien testen. ;)

 

Anschließend wurden die 4x0,5mm Kupferrohre geglüht und nach der Vorlage gefertigt.
Das Umsteuerventil ist eine Eigenkonstruktion. Das Ventil aus dem Buch Dampfmaschinen für den Schiffsmodellbau hatte nicht meine Erwartungen erfüllt. (es war nicht 100% dicht ) 

nachdem die Maschine so einigermaßen fertig war, (Feinarbeiten kommen noch) und sie mit Luft eingelaufen ist musste sie ja noch mit Dampf einlaufen. Hierfür habe ich eine "Dampfente" von TCM (Tchibo) die ihr Dasein in einer Kammer ungebraucht verbracht hatte umgebaut. (Kommentar meiner Frau: Du kannst auch alles gebrauchen) Das ist ja nicht so ganz stielecht aber es funktioniert klasse. Wasserinhalt 0,175 Liter; Druck 3 BAR (laut Typenschild) . Druckaufbau in ca. 3 Min.
Ich habe mich selber gewundert wie die Maschine auf Anhieb losflitzte. Nachdem die Maschine aber nach 10 Min. anfing zu Quietschen habe ich noch einen Öler dazwischen gebaut und es war Ruhe . Der Dampfablass wurde Provisorischer in ein Gurkenglas geleitet.


 


Das Umsteuerventil, (oben Handsteuerung , unten Servo Steuerung)



Der Zylinderblock mit den Anschlüssen.
 

 

Ach so, die Daten der Maschine:
2 Zylinder,
Kolben Ø 12mm
Hub 14 mm,
Rundschieber Ø 6 mm

 

Der Kessel.

Kupferrohr Ø 108x2x190mm

Flammrohr Ø 54x2mm
16 Quersiederohre Ø 12x1mm

die Wasserstandanzeige ist notgedrungen eine Sonderanfertigung.
Da sie in der Mitte vom Kessel sollte musste das Glasrohr auf 26° Schräge eingebaut werden
sonst hätte sie oben zu weit in den Raum geragt.

Weiter geht`s mit der Isolierung  (Keramikfasermatte),
 ich habe sie nur mit Bindedraht befestigt da ja noch eine Ummantelung um den Kessel kommt. Zum Befestigen der Ummantelung und der Rauchkammer habe ich vorn und hinten am Kessel jeweils ein Ring stramm aufgeschoben und sie mit 3 Stangen Ø 2,5 mm verschraubt.

Der Kessel ist soweit jetzt fertig.
"Er ist dicht !!!!!!!!  "
Dampfausgang ist von vorn gesehen "rechts", geht dann in die Rauchkammer und kommt auf der anderen Seite wieder hoch zum Absperrventil.



Die innere Rauchkammer mit Überhitzerschlange.



 

bevor die Anlage mit der Grundplatte ins Schiff eingebaut wird habe ich 
alles extern durchgetestet. Was noch fehlt ist die Gasreglung.
Deshalb habe ich die Gasflasche direkt angeschlossen. Diesmal habe ich sie aber in einem
Eimer mit lauwarmen Wasser gesteckt weil der erste Versuch ende letzter Woche kläglich
in die Hose gegangen ist. ( Die Gasflasche war nach ca. 10 Min. im unteren drittel vereist und
der Brenner lies dadurch merklich nach) Jetzt mit ca. 20-25° warmen Wasser ging alles ohne Probleme. ;) An dieser Stelle muss ich auch den
Ludger mal loben, von ihm ist der Keramikbrenner Ø 50mm . Ein klasse Teil. So wie das Flammbild zu sehen ist brauchte der Kessel ca. 8 Min und er war auf 2 Bar. Damit lief die Maschine ca. 40 Min. Ohne Nachspeisung, :D denn das Gedönse wollte ich mir nicht antun. (ich habe aber noch nicht den Min. und den Max. Wasserstand ausgetüftelt.)
Das war alles so pie mal Auge. Allerdings war die Drehzahl viel zu hoch,
(gemessen bei 1,5 Bar 2150 U/min) so das ich die Zufuhr drosseln musste da ja noch

kein Last an der Maschine hängt (Schiffswelle) Das wird wohl der nächste Versuch werden. ;)